Stolpersteine und Spurensuche
Mit viel Wissen und Putzmittel im Gepäck unternahmen die Schüler*innen der Klasse G8b der Mittelschule Alteglofsheim am 29. März einen Unterrichtsgang zu verschiedenen Stolpersteinen in Regensburg. Grund war das so wichtige Thema des Nationalsozialismus und dessen Auswirkungen. „Mir war es wichtig“, berichtet Geschichtslehrer Ferdinand Meierhofer, „dass die Jugendlichen nicht nur viele Zahlen und schreckliche Informationen im Klassenzimmer erfahren, sondern diese mit konkreten Spuren in der Heimat, hier eben in Regensburg verbinden.“
Deshalb wurde im Vorfeld nicht nur nach Stolpersteinen gegoogelt, sondern auch über die Personen, die hinter den Stolpersteinen stehen, recherchiert. In Regensburg wurden dazu genau diese Stolpersteine aufgesucht und in Gruppen über das Leben der Betroffenen berichtet. In den Vorträgen wurde auch deutlich, dass viele jüdischen Bewohner am 2. April 1942 deportiert wurden, das Datum fand sich ein paar Mal. Eine Person stach heraus. Sie fiel der T4-Aktion zum Opfer. Bei dieser Aktion wurden im Nationalsozialismus körperlich oder geistig eingeschränkte Personen als lebensunwert eingestuft und unter dem Vorwand einer Heilung oder Behandlung abtransportiert und getötet. In allen Vorträgen wurde wieder einmal deutlich, wohin Hass, Rassenwahn und Ausgrenzung führen können. Im Anschluss an den Vortrag reinigten die Schüler*innen die Messingsteine mit Spülmittel, Schwamm und Tuch, so dass sie nicht verblassen. Genauso, wie auch die Lebensgeschichten der Personen hinter den Steinen nicht verblassen sollen.